Verdunkelung

Die Verdunkelung ist eine gezielte Zucht- und Trainingsmethode im Brieftaubensport, bei der Jungtauben durch künstliche Lichtverhältnisse dazu gebracht werden, ihre natürliche Mauser hinauszuzögern. Dieser Prozess beginnt meist früh im Jahr, oft im Frühjahr, und dauert bis zum längsten Tag des Jahres, dem 21. Juni. Durch das künstliche Absenken des Lichtpegels im Taubenschlag – ähnlich der Verkürzung der Tageslichtdauer im Winter – wird die biologische Uhr der Tauben so beeinflusst, dass sie nicht in die normale Mauser gehen, sondern ihr volles Federkleid behalten.

Der Vorteil der Verdunkelung liegt darin, dass die Tauben in der Jungtaubensaison ihre volle Federpracht beibehalten und ihre Energie nicht in das Federwachstum stecken müssen. Dies führt oft zu einer besseren Form und einer höheren Leistungsfähigkeit während der Wettflüge. Die Methode hat sich besonders bei Züchtern bewährt, die mit Jungtauben auf Wettbewerben antreten, da verdunkelte Tauben gegenüber ihren natürlichen Altersgenossen oft einen körperlichen und energetischen Vorteil haben.

Nach dem längsten Tag im Jahr, also dem 21. Juni, wird die Verdunkelung in der Regel durch Belichtung ersetzt, um die natürliche Mauser wieder zu aktivieren. Während dieser Phase wird der Tageslichtzyklus allmählich wieder normalisiert, sodass die Tauben gesund mausern können, ohne dass ihre Form während der Wettkampfsaison beeinträchtigt wird.

Wichtig bei dieser Methode ist, dass sie mit Bedacht eingesetzt wird. Eine zu lange oder falsch angewandte Verdunkelung kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Tauben haben, insbesondere auf ihr Immunsystem und ihre Mauser. Viele Züchter kombinieren die Verdunkelung mit einer speziellen Fütterung, um die Tauben während dieser intensiven Phase optimal zu unterstützen.