Die Augentheorie ist eine Methode, die von einigen Brieftaubenzüchtern verwendet wird, um die Zucht- und Flugqualitäten einer Taube anhand der Augenstruktur und -farbe zu beurteilen. Diese Theorie besagt, dass bestimmte Merkmale im Auge, wie die Farbe, die Struktur der Iris oder der sogenannte “Zuchtkreis”, Hinweise auf die Vererbungskraft und das Leistungsvermögen der Taube geben können.
Befürworter der Augentheorie glauben, dass die Augen einer Taube Hinweise darauf liefern, ob sie in der Lage ist, starke Nachkommen zu zeugen oder außergewöhnliche Flugleistungen zu erbringen. Dabei wird besonders auf die Beschaffenheit der Iris und die Abgrenzung der Augenringe geachtet. Ein gut ausgeprägter “Zuchtkreis”, eine runde Struktur im Auge, wird oft als Zeichen für eine starke Zuchtfähigkeit angesehen.
Die Augentheorie ist jedoch unter Züchtern umstritten. Während einige fest an diese Methode glauben und sie als Teil ihrer Zuchtstrategie nutzen, betrachten andere sie als unwissenschaftlich und verlassen sich lieber auf nachweisbare Merkmale wie Flugleistung, Gesundheit und körperliche Verfassung der Taube. Wissenschaftlich wurde die Augentheorie bisher nicht bestätigt, weshalb sie als eher subjektives Bewertungskriterium gilt. Dennoch bleibt sie in vielen Züchterkreisen populär und wird häufig diskutiert.