Der letzte Gesundheitscheck vor der Reisesaison

In wenigen Tagen beginnt die neue Reisesaison, und ein letzter Gesundheitscheck kann nicht schaden. Ende März habe ich zwei meiner Reisetauben zum Tierarzt André Pfützner nach Jessen gebracht. Obwohl es eine lange Strecke von 200 km ist, nehme ich die Fahrt gerne auf mich – nicht nur wegen der Untersuchung meiner Tauben, sondern auch wegen der angenehmen Gespräche mit André. Er versteht wirklich etwas von Brieftauben, und ich freue mich immer, ihn wiederzusehen. Er hat sich wie immer viel Zeit genommen und meine Tauben gründlich untersucht.

Leichter Befall mit Trichomonaden

Bei der mikroskopischen Untersuchung eines Kropfabstrichs wurde ein leichter Befall mit Trichomonaden festgestellt. André riet mir jedoch von einer Kur ab, da er meinen Bestand gut kennt und weiß, dass meine Tauben ein starkes Immunsystem haben. Immerhin sind circa 80 % aller Alttauben von Trichomonaden betroffen. Problematisch wird es jedoch, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Deshalb werde ich die Situation weiterhin genau beobachten. Wir haben vereinbart, dass ich meinen Tauben während der Reisezeit alle vier Wochen nach dem Flug eine Tablette gegen Trichomonaden gebe – eine Methode, die ich seit Jahren erfolgreich anwende.

Sammelkotproben negativ

Die Untersuchung von zwei Sammelkotproben aus unterschiedlichen Schlägen ergab glücklicherweise keinen Befall mit Parasiten wie Kokzidien oder Würmern. André beschrieb den Befund als “toll”, was mich natürlich sehr gefreut hat.

Vorbereitung der Reisetauben

Während meine Reisetauben noch getrennt sind, habe ich die Zeit intensiv genutzt, um sie wieder in Form zu bringen und ihre Kondition aufzubauen. Seit Anfang März lasse ich sie fast täglich im Freiflug, nur bei sehr schlechtem Wetter bleiben sie im Schlag. Mittlerweile fliegen sie eine Stunde am Haus und machen einen hervorragenden Eindruck. Ihr Brustfleisch ist rosarot und schuppenfrei, die Muskulatur lässt sich gut ertasten – für mich ein Zeichen ihrer Gesundheit.

Zweite Verpaarung und Streckentraining

Am 4. April lasse ich meine Reisetauben ein zweites Mal zusammen. Sie dürfen dann noch einmal ein Gelege bebrüten, und in dieser Zeit beginne ich mit dem Streckentraining. So kann ich alle Tauben aus einem Schlag einkorben, ohne sie nach dem Trainingsflug wieder trennen zu müssen. Das Training auf Strecke hat den Vorteil, dass die Tauben auch während des Brütens fliegen müssen – etwas, das am Haus oft nicht so gut funktioniert.

Nach sechs Tagen Brutzeit nehme ich die Weibchen vom Reiseschlag und setze sie ins Weibchenabteil. Die Vögel dürfen das Gelege noch weiter bebrüten, bis sie von selbst aufstehen. Die Eier gebe ich an andere Züchter ab, was mir wertvolles Feedback zur Zuchtqualität meiner Reisetauben gibt.

Futterumstellung und Trainingsplan

Anfang März habe ich das Futter umgestellt. Statt Zucht- und Mauserfutter erhalten die Reisetauben nun eine Mischung aus Fitness und Elite Racing – jeweils 50 %. Diese Mischung hilft, die Tauben gut ans Fliegen zu bekommen. Den Anteil von Elite Racing werde ich bis zum zweiten Preisflug weiter erhöhen, sodass sie schließlich nur noch meine Reisemischung bekommen. Diese Mischung ist relativ schwer, aber mir ist es wichtiger, dass die Tauben in den entscheidenden Phasen der Saison ausreichend Energie haben.

Jungtauben: Erste Trainingseinheiten

Meine Jungtauben fliegen bereits gut am Haus und machen einen gesunden Eindruck. Sie haben Spaß in der Luft und beginnen, wegzuziehen. Anfang April setze ich die letzten Jungtauben ab, und nach einigen Tagen werden alle mit dem RP-Impfstoff geimpft – drei Wochen später folgt die zweite Impfung.

Vor einigen Tagen habe ich alle Jungtauben in die Hand genommen und mir genau angeschaut. Sie sehen gut aus und haben bereits mit der Mauser des Kleingefieders begonnen. Zwei Jungtauben haben schon eine Schwinge gemausert, was mich jedoch nicht stört. Ich habe sie für eine Stunde in die Trainingskörbe gesetzt und an die frische Luft gestellt, um sie an ihre zukünftigen Aufgaben zu gewöhnen.

Verdunklung und Ernährungsplan

Ende März habe ich mit der Verdunklung begonnen. Auch wenn einige Jungtauben noch Schwingen werfen, mache ich mir keine Sorgen. Sie bekommen weiterhin Zucht- und Mauserfutter, ergänzt durch Erdnüsse, um sie an die Hand zu gewöhnen und ruhig im Schlag zu halten.

Ich wünsche allen Sportfreunden einen guten Start in die neue Reisesaison!

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