Ein Blick in die Zucht: Herausforderungen und Erfolgserlebnisse

Ende Dezember begann für mich eine spannende Zeit – ich habe meine Zuchtpaare zusammengesetzt. Glücklicherweise spielte mir das Wetter in die Karten, denn die warmen Temperaturen ermöglichten es, dass sich alle Paare schnell fanden. Innerhalb von zehn Tagen hatten alle gelegt und saßen fest auf ihrem ersten Gelege. Selbst bei den jungen Weibchen und Vögeln verlief alles reibungslos. Doch dann schlug das Wetter um und es wurde kalt – mit Temperaturen von bis zu minus 15 Grad, die über mehrere Tage anhielten.

Erste Kontrolle: Sind die Eier befruchtet?

Nach etwa sechs bis sieben Tagen begann ich damit, die Eier auf ihre Befruchtung zu überprüfen. Mithilfe der Taschenlampe meines Handys leuchtete ich jedes Ei einzeln durch und konnte bei den meisten Paaren bereits den Keim und die Blutgefäße deutlich erkennen. Leider musste ich bei zwei älteren Vögeln feststellen, dass ihre Gelege leer waren. Diese Eier waren also nicht befruchtet, was nicht ungewöhnlich ist. Bereits im letzten Jahr hatte ich ähnliche Probleme mit diesen Vögeln, und ich hoffe, dass sich dies in der nächsten Runde verbessert.

Ältere Vögel und ihre Herausforderungen

Vor allem mein Stammvogel aus dem Jahr 2012 hatte im letzten Jahr kein einziges Ei befruchtet. Dieses Jahr habe ich ihm ein jüngeres Weibchen zugeteilt, aber meine Hoffnungen sind eher gering. Trotz allem darf er auf jeden Fall bleiben und seinen Lebensabend in Ruhe genießen. Die unbefruchteten Eier habe ich entfernt und hoffe auf eine bessere zweite Runde.

Ammenpaare: Ein Geheimtipp für jeden Züchter

Das Gelege einiger bewährter Zuchtpaare habe ich bei Ammenpaaren untergelegt, um so mehr Jungtauben für mich großzuziehen. Solche Ammenpaare kann ich jedem Züchter empfehlen – es müssen nicht viele sein, aber Platz für zwei bis drei Paare findet sich sicherlich auf jedem Zuchtschlag. Diese Methode hat sich als äußerst nützlich erwiesen, um den Zuchterfolg zu maximieren.

Reisetauben: Vorbereitung auf die kommende Saison

Anfang Februar werde ich meine Reisetauben das erste Mal verpaaren. Ich habe in den letzten Jahren darauf verzichtet, Jungtauben vor der Reise zu ziehen. Stattdessen verpaare ich die Reisetauben ein zweites Mal Anfang April. Meine Reisetauben werden „trocken gespielt“, und dieses System hat sich auch bei den jährigen Tauben als sehr erfolgreich erwiesen. Nach der Saison dürfen sie dann allerdings ein Jungtier aufziehen.

Der Reiseschlag: Mehr Platz für weniger Stress

Die jungen Vögel haben mittlerweile alle eine Zelle gefunden. Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal mehr Zellen als Vögel auf dem Reiseschlag. So sollte es idealerweise auch sein. Überbesetzte Schläge können Stress und Krankheiten begünstigen, daher ist eine angepasste Besetzung für mich entscheidend. Medikamente möchte ich so wenig wie möglich einsetzen, denn eine dauerhafte Medikamentengabe halte ich für keine nachhaltige Lösung.

Verpaarung ohne Zwang

Bei der Verpaarung meiner Reisetauben setze ich auf eine natürliche Methode: Die Tauben dürfen sich ihre Partner selbst aussuchen. Zwangsverpaarungen vermeide ich bewusst, da ich davon überzeugt bin, dass eine freie Partnerwahl die Motivation bei den Flügen fördert. Die Weibchen lasse ich einige Wochen vor der Verpaarung auf den Reiseschlag, damit sie sich mit der Umgebung vertraut machen. Die älteren Weibchen kennen sich bereits aus und fliegen direkt ihre Zelle an.

Die Rolle der Fütterung

Meine Reisetauben erhalten während der Paarungszeit hochwertiges Zucht- und Mauserfutter, damit sie in guter Kondition sind. Besonders der relativ hohe Hanfanteil wirkt sich positiv auf die Anpaarung aus. Ich füttere jedoch nur einmal am Tag, damit sie nicht zu kräftig werden. Während der extremen Kälte, als die Temperaturen unter minus 10 Grad fielen, habe ich ihnen allerdings eine zweite Fütterung gegönnt – sie verbrauchen bei solchen Temperaturen viel Energie, um ihren Körper warm zu halten.

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